Zum Lesen und Schauen

Hier wollen wir Ihnen zeigen, was die Schreibweisen machen, wenn sie nicht gerade in der Werkstatt stehen und Ihre Wunschprodukte fertigen.
Besonders die Sommerzeit bietet sich für Ausflüge, vornehmlich mit dem Fahrrad, an. Auf diese Weise entdecken wir interessante und unbekannte Gegenden in der Nähe unserer Heimat.
Aufgrund der geografischen Lage von Dortmund haben wir die Wahl zwischen dem Sauerland im Süden und dem Münsterland im Norden. Im Westen zieht sich das Ruhrgebiet bis hin zum Rhein, im Osten erstreckt sich die Soester Börde mit ihrer leicht welligen Landschaft.
Warum das hier erwähnt wird?
Ein Gespräch mit einem sehr netten Herrn aus München brachte uns auf die Idee, daß viele Menschen nur ein vages Bild von der Stadt Dortmund haben.
Zumeist herrscht noch immer die Meinung vor, daß die Schwerindustrie allerorten ihre Schornsteine in den Himmmel reckt - aber das war einmal.
Auch daß Dortmund die größte Stadt Westfalens ist, erstaunt viele. (NRW ist ein Bundesland, daß erst seit ca. 70 Jahren existierrt, bestehend aus dem Rheinland, Westfalen und Lippe).
Das Ruhhrgebiet im täglichen Sprachgebrauch hingegen ist eine "künstliche" Region, die durch die Industralisierung entstanden ist und Teile des Rheinlandes und Westfalens beinhaltet. Deutliche Unterschiede gibt es in der Sprache, rheinisch und westfälisch lassen sich gut voneinander unterscheiden, da in beiden "Sprachen" markante Eigenheiten zu finden sind.
Das oft in den Medien gesprochene "Ruhrpottdeutsch" gibt es in dieser Form eigentlich nicht (man hört auch sofort, wenn es mal wieder jemand gar nicht kann, und davon gibt es viele). Im westfälischen Teil werden Wörter aus dem Plattdeutschen verwendet, im Rheinischen die rheinische Mundart.eingeflochten. Die früher typischen Wörter aus der Sprache der Zuwanderer um die Jahrhundertwende (zum 20. Jahrhundet) sind heutzutage nicht mehr im Sprachgebrauch zu finden.

Von diesem Exkurs aber nun wieder zur Stadt Dortmund: der südliche Teil des Stadtgebietes ist schon recht hügelig und teilweise eine Herausforderung für Radfahrer, im nördlichen Teil grüßt schon das eher flache Münsterland.

Wenn man also bei seinen Radtouren auf den Berg - rauf - Berg - runter - Sport verzichten möchte, reist man ins ländliche Idyll, ins südliche Münsterland = Lüdinghausen und Umgebung.Hier entdeckt man so manches schöne Fotomotiv, fährt mit der Leeze (Fahrrad) an stolzen Höfen in den Farben rot (Backstein), weiß (Fenster) und grün (Läden und Tore) vorbei, entdeckt hinter dicken Eichen versteckte Wasserburgen, deren Anzahl erstaunlich ist, küert (spricht) hier und da mit netten Menschen, kehrt ein in urige Gaststätten mit traditionellen Namen und genießt die herrliche Landschaft.


          

Landschaft kurz nach der Getreideernte / Die Stever in Lüdinghausen


          

Burg Lüdinghausen im Abendlicht / eine stolze Eiche / Sonnenuntergang

Bei diesen Radtouren kommen einem manchmal überraschende Ideen in den Kopf. Warum nicht ausschau halten nach einem guten alten Hollandrad, diese gemütlich dahnrollenden, äußerst bequemen Räder, die eine Sitzposition ermöglichen, aus der man die Umgebung ohne schräg nahe dem Lenker befindlichen Kopf ansehen kann.
War es eine Idee?
Eigentlich waren es die Einheimischen, die locker radelnd uns entgegenkamen.
Da keiner von uns beiden je mit einem (echten) Hollandrad Erfahrung hatte, wurde beschlossen, dieses Projekt anzugehen. Also flugs ein Blick in die Kleinanzeigen geworfen und nach möglichst alten Rädern Ausschau gehalten. Eins war klar: es sollten auf jeden Fall Oldtimer sein, die, nach Aussagen echter Fans dieser Fahrradgattung, dank besserer Kugellager und Gesamtverarbeitung noch in den Niederlanden selbst, das angepeilte Fahrerlebnis erreichen. Zudem könnte man damt gleich das Hobby "Restaurieren" wiederbeleben.
Und siehe da, tatsächlich fanden sich etwas in die Jahre gekommene Räder in ausgebleichtem Schwarz, teilweise in bejammernswertem Zustand, für kleines Geld. Interessant dabei war, was alles als Hollandrad deklariert wird - ganz gewöhnliche Damenräder zum Beispiel. Vermutlich waren die Besitzer mal vor ewigen Zeiten auf einer Radtour in den Niederlanden.
         

Viel zu schade zum Wegwerfen

Mit der Zeit schärft sich langsam der Blick für gute Qualität und bessere Qualität - auf diese Weise sucht man irgendwann nach dem Nonplusultra und findet es mit etwas Geduld auch. Die ersten Versuche waren trotz bereits in früheren Jahren angeeigneter Erfahrung einigermaßen gelungen. Es gab aber in Sachen Ausführung noch ein wenig Spiel nach oben.
Mittlerweile glich der Hobbykeller eher einer Fahrradwerkstatt; dieser Zustand hält sich übrigens bis heute hartnäckig, aber der Winter kommt ja noch.

Trotz allem waren wir ja noch immer auf der Suche nach schönen Fotos für unseren Internetauftritt, die von den eigentlichen Produktfotos abwichen und das Ganze etwas auflockern sollten.
Ist es nicht bedenkenswert, daß sich vor der eigenen Haustür so schöne Landschaften, Dörfer, Städte und Sehenswürdigkeiten liegen, die man dennoch noch nie gesehen hat. Erreichbar ohne Flugzeug?
          

An der Stever / Marktplatz Lüdinghausen an einem Sommerabend

          

Zufahrt zu einer Wasserburg / Treffpunkt des Plattdeutschen Vereins LH / Pättken ( Pfad, Weg)

         

Glückliche Hühner / Heckenschnittkunst / optimale Radwege

Zum mittleren Bild oben ist eine Erklärung Pflicht: das zur Gemeinde Senden gehörende Ottmarsbocholt wird im Volksmund "Ottibotti" genannt. Ein wahrer Heckenschnittkünstler hat diesen Namen in der Eibenhecke seines Gartens verewigt. Bravo!